Kann Bildung Armut abschaffen?
Was meint Bildung?
Das vom Karl-Heinz Hillmann herausgegebene Wörterbuch der Soziologie definiert Bildung als Sinne Formung durch die Vermittlung von inneren Anlagen und äußeren Einflüssen. Es handelt sich dabei um Prozesse der Mitteilung und Entwicklung von Kenntnissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Werthaltungen, Gefühlen, Einstellungen usw. Dieselbe Definition ist auch Wikipedia zu entnehmen. Dort wird Bildung als die Formung des Menschen im Hinblick auf sein „Menschsein“ gesehen.
Laut diesen verschiednen Definitionen besteht die Funktion der Bildung darin, zivilisierten und fähigen Menschen hervorzubringen.
Was also hat das ganze mit der Armutsbekämpfung zu tun?
Durch Bildung erlangen die Menschen das Wissen und die Fähigkeiten, die eine produktive Betätigng ermöglichen. Dieses Wissen und die Fähigkeiten womit die Bildung die Menschen ausstattet nennt der Ökonom Human Kapital und zählt neben dem Realkapital, den natürliche Ressourcen und dem technologischen Wissen, als erforderliche Voraussetzung, damit der Mensch arbeitstechnik viel mehr aus sich und aus ihm zur Verfügung gestellten Mittel herausholen kann um ein Leben im Wohlstand führen zu können. Obwohl bildung nur im Zusammenhang mit den genannten Faktoren seine Produktive Kräfte voll entfalten kann, ist sie der Grundstein schlechthin damit die Entwicklung im Gang gesetzt werden kann, die zum Wohlstand führt.
Aber muss das immer der akademische Weg sein?
In den meisten Länder südlich der Sahara zum Beispiel, insbesondere in den ehemaligen französischen Kolonien, die das französische Bildungssystem nach der Entkolonialisierung übernommen haben, stellt die akademische Bildung der einzige Bildungsweg dar.
Wenn aber bedenkt wird, dass nicht jeder für diesen Bildungsart fähig oder bereit ist, dann stellt man schnell fest, dass Teile der Bevölkerung vom System ausgegrenzt und somit nicht im Bildungssystem integriert sind.
Die Menschen Jedoch sind mit unterschiedlichen Begabungen ausgestattet, die es gilt zu fördern und im Dienste der gesellschaft zu stellen. Wenn eine potentielle Arbeitskraft, verkümmert, dann kann dies nicht für die Armutbekämpfung förderlich sein.
Erst wenn das Bildungssystem es schaffen wird, die individuelle Begabungen durch ein duales Bildungssystem zu berücksichtigen und zu fördern, wie dies das Bildungssystem der Budesrepublik Deutschland vormacht, wird Bildung es schaffen Armut in den Entwicklungsländer abzuschaffen.
Hinzu kommt, dass da sich viele jungen Menschen, durch das Studium irgendwie durchmoggeln, es in den jeweiligen Jahrgängen mehr Absolventen gibt als Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Für viele fürht dann , aus fehlendem Unternehmergeist, der Weg durch’s Studium direkt in die Arbeitslosigkeit. Deshalb wären Projekte wünschenswert, die nicht nur Bildungsorientiert sind, sondern, die das gesamt Paket anbieten. Von Bildung über die Existenzgründung hin zur Beschäftigung. Sowohl das von Auma Obama ins Leben gerufene Sauti Kuu „„starke Stimmen“als auch Projekte wie Greenstep machen bereits vor wie es geht. Mehr an solchen Projekte sind nötig damit Bildung die Chance hat Armut in Afrika abzuschaffen.
2 Gedanken zu „Kann Bildung Armut abschaffen?“
Ich danke Ihnen sehr für ihr Kommentar.
Dass Bildung Armut abschaffen kann, davon bin ich überzeugt. Aber Bildung allein reicht nicht. Sie muss eingebettet sei in einem Ordnungssystem, dessen Institutionen Anreize für die unternehmerische Betätigung und ausländische Direktinvestitionen fördert. Je lange solch ein System auf sich warten lässt desto mehr wird das Human Kapital abwandern und die Bildung wird genauso wenig wie die Rohstoffe, die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen und als Impulsgeber für die langfristige Wohlstandentwicklung in Afrika fungieren.
Ja Bildung kann Armut abschaffen.Das Bildungsniveau ist heute ein zuverlässiger Gradmesser für die langfristige Wohlstandsentwicklung eines Landes. Seit der Unabhängigkeit wurden in vielen Ländern in Afrika noch nie vom Staat Schulen oder Berufsschulen gebaut. Entweder sind es Schulen aus der Kolonialzeit, kirchliche Bildungseinrichtungen, durch ausländische Entwicklungshilfe und Privatinitiativen errichtete Schulen. Afrikas Milliardäre und Millionäre investieren nicht im eigenen Land, 700 Milliarden Dollar sind außerhalb des Kontinents geparkt. Engagierte und leistungswillige junge Menschen sehen in ihren Ländern keine Perspektiven und verlassen sie unter unwürdigen Bedingungen. Regierungseliten fehlt es in der Regel an Mut und Vorstellungskraft.Die Blindheit gegenüber den Realitäten im Alltag der jungen Menschen ist erschreckend.Der südafrikanische Wissenschaftler Moeletsi Mbeki ist überzeugt, dass „einige afrikanische Machthaber Angst vor zu viel Bildung haben, denn damit werden sie automatisch zunehmend hinterfragt.“
Volker Seitz, Autor „Afrika wird armregiert“