EU-Agrarsubventionen: Was hat die EU mit Afrika vor?
Hilfe anbieten oder vernichten?
Über die Gefährdung und Vernichtung der Existenzgrundlagen der afrikanischen Bauern durch die EU-Agrarsubventionen wird zeit langem Diskussion geführt aber die alarmierende Situation der Afrikaner scheint manchen Mitglieder der Europäischen Union darunter Deutschland und Frankreich wenig zu kümmern. Wie es aus einem Bericht von Le Monde Diplomatique mit dem Titel:
„Europas Gier ist Afrikas Hunger“ hervorgeht, ist die Zahl schwerwiegend und dauerhaft unterernährter Afrikaner von 1972 bis 2002 von 81 Millionen auf 202 Millionen angestiegen. Laut Le Monde Diplomatique, gibt es dafür eine Vielzahl von Gründen, aber der wichtigste ist die Agrarpolitik der Europäischen Union.
So heißt es in diesem Bericht, dass die industrialisierten Staaten der OECD ihren Bauern und Viehzüchtern 2006 mehr als 350 Milliarden Dollar an Subventionen gezahlt haben. Besonders zynisch, so führt der Artikel fort, ist das Agrardumping, das die EU praktiziert. Es führt zur systematischen Vernichtung des afrikanischen Nahrungsmittelanbaus, wovon das Überleben der Bevölkerung von 37 bis 52 afrikanischen Ländern abhängt.
Kann man dem Afrikaner dann verübeln, wenn er bei seinem Versuch dieser Misere zu entkommen, zu überleben den Weg nach Europa einschlägt? Warum diese ständige Demütigungen?
Auf der einen Seite heißt es bei den Milleniumzielen von der Weltgemeinschaft, wo die Europäische Union auch eine entscheidende Rolle spielt, die Zahl der Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, bis 2015 zu halbieren. Auf der anderen Seite tragen sie massiv, systematisch zur Vernichtung der Lebensgrundlagen dieser Menschen bei. Wessen Augen versucht man hier zu schließen?