Afrika- ein Kontinent im Umbruch: Von Bürgerkriegen zur friedlichen Revolution?
Die Zeit der Passivität, des Zuschauens, der einseitigen Schuldzuweisung ist vorüber.
Ein neuer, ein frischer Wind weht durch Afrika.
Sah es zunächst so aus, als hätte die Entkolonialisierung den Afrikaner den Weg zur Freiheit und somit zu unbegrenzten Möglichkeiten geebnet, so wurden all die Träume, die mit dieser Entkolonialisierung einhergingen Jahrzehnte lang Stück für Stück durch Missmanagement und akute Korruption zerstört, so dass mehrere Generationen in die Hoffnungslosigkeit versanken. Es wundert deshalb nicht, dass diese desolate Situation der Afrikaner als aussichtslos nicht nur von Außenstehenden, sondern auch von den Betroffenen selbst empfunden wurde.
Tatsächlich sah es so aus, als sei das afrikanische Volk der Omnipotenz und der Inkompetenz sowie dem Gier der Machtkartell des Kontinents hilflos ausgeliefert. Wie wäre sonst die Diskrepanz zwischen der großen Unzufriedenheit der Bevölkerung mit mancher Regierungen und das Bestehen dieser Regierungen über Jahrzenhte hinweg zu erklären?
In den westlichen Demokratien weiß man, dass eine Regierung, die die Zustimmung in der breiten Bevölkerung verloren hat, zum Untergang verurteilt ist, denn diese bei der nächsten Gelegenheit abgewählt wird. Aber in den meisten Länder Afrikas scheint das Gegenteil der Fall zu sein. Je weniger Zustimmung manche Regierungen finden, desto länger bleiben diese im Amt. Diese Tatsache hat dazu geführt, dass die Afrikaner begonnen haben die Transparenz und effizienz der Demokratie in Form von freie Wahlen in Frage stellen.
Die Beispiele Tunesiens und Ägyptens dienen als Alternative, was die gewaltlose Absetzung einer Regierung anbelangt.
Das Volk, dessen Einfluss die Machthaber lang unterschätzt hatten, kann handeln. Es kann sein Schicksal selbst in die Hand nehmen und Veränderungen herbeiführen. Das Medienzeitalter macht es möglich.
In Afrika steht man weiterhin vor dem Dilemma, dass diejenigen, die guten Positionen inne haben und deshalb durchaus in der Lage wären die notwendigen Reformen anzustoßen und dem Kontinent von seinen zahlreiche Geißeln (hohe Arbeitslosigkeit, hohe Kriminalität, Seuchen, politischer Instabilität, schwache Wirtschaft sowie Korruption, Armut, Bürgerkriegen und Chaos) zu befreien dem „Charme“ der Korruption erlegen. Diejenigen, die von Unten (Studenten, Selbständige, Arbeitslosen etc…) etwas für die Veränderung unternehmen wollen und deshalb auch aktiv werden, werden durch repressive Maßnahmen in ihre Schranken gewiesen. Und diejenigen, die tagtäglich um ihr Überleben kämpfen, und das politische Geschehen an denen deshalb vorbeizieht.
Unter diesen Voraussetzungen war es überhaupt nicht abzusehen, dass sich dennoch einflussreiche Gruppierungen bilden könnten, die ihre Befreiung alleine durch friedliche und hartnäckige Demonstrationen forcieren würden. Bisher war nur durch gewaltsame Putschs, gelungen die meisten Machthaber aus dem Amt zu jagen, was jedoch in den meisten Ländern in Bürgerkriege mündete.
Dass es friedlicher und effizienter gelingen kann, haben die Beispiele Tunesiens und Ägyptens gezeigt. Es liegt nun in den Händen der übrigen Bevölkerungen, selbst zu entscheiden in welchem Afrika sie zukünftig leben wollen.
Werden sie wie das ägyptische und tunesische Volk den nötigen Mut aufbringen und dafür kämpfen, dass die richtigen Personen die Führung in den jeweiligen Ländern übernehmen, solche, die Afrika lieben und den Kontinent im allgemeinen, und die jeweiligen Länder insbesondere wirtschaftlich und politisch vorantreiben?
Oder werden diese Beispiele als Ausnahme in die Geschichte eingehen?
Ein Gedanke zu „Afrika- ein Kontinent im Umbruch: Von Bürgerkriegen zur friedlichen Revolution?“
Dadurch, dass es in Libyen die größten bekannten Erdölvorkommen im arabischen raum gibt werden sich die erdölfördernden länder des Westens mit Kritk sehr zurückhalten.
Dies ist wiedereinmal ein beschämendes Beispiel wie die reine Profitgier und Wirtschaftsinteresse über das Leben und die Rechte der Menschen gestellt wird!