Lampedusa, der Leuchtturm

Lampedusa, der Leuchtturm

„Live or Die trying.“

Diese immer wiederkehrenden Flüchtlingstragödien erinnern an den Film „Get Rich or Die Tryin‘ „von  Jim Sheridan. Nur „Get Rich“ wird hier mit „live“ ersetzt also: „Live or Die trying.“

Jeune Afrique zur Folge ertranken etwa  20 000 Flüchtlinge in den letzten zwei Jahrzehnten während ihr Versuch der Heimat den Rücken zu kehren und Europa das „Paradies auf Erden“ zu erreichen. Obgleich die Frage danach, warum, es immer wieder zu solchen Katastrophen kommt durchaus eine sehr wichtige auf dem Weg nach Lösungsuche ist, so prägnant ist diejenige weshalb die Menschen sich tagtäglich entscheiden ihr letztes Hab und Gut in diese Reisen zu investieren und unweigerlich damit auch den Tod in Kauf nehmen. Kriege, Hunger, Armut, Pandemien und Verfolgung  Kurzum  der chaotische Zustand in dem eigenen Land, in der  eigenen Heimat, der Ausdruck im eigenem Leib findet, führt zu der verzweifelten Suche nach Sicherheit und zwar, sowohl politischer als auch wirtschaftlicher Natur. Die Hoffnung also, über den täglichen existenziellen Kampf hinaus zu gehen und einmal nicht nur Überleben, sondern LEBEN zu dürfen, gilt als zentraler Beweggrund.

Dass Europa weder bereit noch in der Lage ist alle Flüchtlinge zu absorbieren, die vor seiner Tür tagtäglich nach Leben schreien liegt auf der Hand. Dennoch kann Europa  dazu beitragen die Lebensbedingungen der Menschen in Afrika maßgeblich zu verbessern und somit die Ursachen beseitigen die den Flüchtlingsansturm zur Grunde liegen und zugleich diese Tragödien vermeiden. Dies erfordert die Bereitschaft  über das Ziel hinaus zu gehen Armut in Afrika nur reduzieren zu wollen, sondern gezielt Wohlstand zu produzieren. Dies aber setzt voraus, dass Europa aufhört der Schwarze Kontinent lediglich als sein Ressourcen- und Rohstofflieferant sowie sein Absatzmarkt zu betrachten. Europa muss stattdessen faire Handelsbedingungen schaffen, die dem Schwarzen Kontinent eine realistische Chance geben sich auf dem Weltmarkt zu etablieren und nachhaltig Wohlstand zu schaffen.

Die Wahrnehmung Afrikas von Europa lediglich als Ressourcen- und Rohstofflieferant und als Absatzmarkt, führte bereits zu dem vier  Jahrhundert lang anhaltenden Sklavenhandel und danach zu dem etwa dreiviertel Jahrhundert andauernden Kolonialismus und heute zum Neokolonialismus. Letzterer ist Nährboden für die aktuellen Konflikte in Afrika und behindert  die wirtschaftliche, kulturelle, soziale und politische Entfaltung des Schwarzen Kontinents.

 

 

Schreibe einen Kommentar